Endlich: Die Hitze des Sommer verzieht sich, die Nächte sind wieder frischer. Mutter Natur zeigt außerdem gar prächtige Farben, die Bäume färben ihre Blätter in edles Gold. Zelten im Herbst ist daher eine tolle Idee. Wenn du ein paar Dinge beherzigst. Und zwar diese…
Campen im Herbst? Das geht? Na klar. Einen echten Camper, Trekker und Outdoorer hält ein bissel Frische nicht ab. Zumal gerade der Herbst eine tolle Jahreszeit ist. Die Hitze des Sommers ist vorbei. Die Nächte sind wieder deutlich kühler. Das Laub färbt sich golden. Die Tierwelt ist aktiver. Bambi und Co. müssen sich den Speck für den Winter anfuttern, wenn die Natur weniger spendabel ist. Für Camper und Trekker gibt es zudem einen weiteren Grund: die Hauptsaison ist vorbei. Entsprechend ist der Zeltplatz billiger.
Auf der anderen Seite stellt der Herbst natürlich ganz andere Anforderungen an dich. Beziehungsweise an deine Ausrüstung. Nur in Shirt und Shorts los, ist keine gute Idee. Damit du für das Zelten im Herbst gut gewappnet bist, hier ein paar Tipps!
1. Campen im Herbst: Die Ausrüstung
Das wichtigste ist natürlich deine Ausrüstung. Diese muss zur Jahreszeit bzw. zum Wetter passen.
- Zelt
Beim Zelt musst du gar nicht so viel beachten. Ein Windschutz (Apsis) ist gut, kann der Herbst doch recht windig sein. Die Apsis sollte zudem groß genug für das Mehr an Gepäck sein, speziell beim Trekking. Auch die Wassersäule muss entsprechend hoch sein. Sprich: mind. 3.000 mm für das Zelt bzw. 5.000 mm für den Boden. Ebenfalls wichtig: ein bis auf den Boden reichendes Außenzelt, gut vertapte Nähte und verstärkte Zeltstangen. So bist du gegen Wind und Regen bestens gefeit. Fazit: Für das Campen im Herbst brauchst du ein 3-Seasons-Zelt. - Schlafsack
Mit dem falschen Schlafsack bringt dir allerdings das beste Zelt nix. Denn die Nächte können im Herbst verdammt frisch sein. Daher sollte dein Schlafsack eine Komforttemperatur von 10 bis 0° Celsius haben. Über zehn Grad könntest du schnell frieren (weil zu kalt), unter null Grad schwitzen (weil zu warm). - Isomatte
Nicht minder wichtig: eine gute Isomatte. Eine aufblasbare bietet am meisten Schutz, ist Trekkern aber oft zu schwer. Hier musst du entscheiden, was dir wichtiger ist. Komfort oder (wenig) Gewicht? Eine UL-Isomatte muss allerdings nicht teuer sein. Die Deeplee Camping Isomatte* wiegt gerade mal 0,5 lbs bzw. 227 g (!) und kostet keine 30 Euro. Dennoch misst die Matte 190 x 58 cm bei 5,5 cm Dicke. - Kleidung
Zuletzt musst du im Herbst natürlich deine Kleidung anpassen. Eine Daunen- oder Kunstfaser- sowie eine Fleecejacke sind eine gute Idee. Weniger beim trekken, sondern vor allem in Pausen bzw. abends und nachts. Ebenfalls hilfreich: Funktionsunterwäsche, die schnell trocknet. Für die Nacht kann außerdem Thermounterwäsche lohnen.
2. 10 gute Tipps zum Zelten im Herbst
Lohnen dürften außerdem ein paar Tipps zum Campen im Herbst.
- Zwiebelprinzip
Statt einen fetten Pullover sind mehrere dünne Schichten Kleidung besser. Thermounterwäsche hilft in der Nacht, eine Softshell bei Regen. - Schlafen
Das Mehrschichtprinzip gilt außerdem beim Schlafen. Wachst du ständig bibbernd auf, bringt dir die Nacht keine Erholung. - Booties
Booties – quasi Zeltpantoffeln – halten zudem deine Füße warm. Und wiegen nur ein paar Gramm. - Regen- & Windschutz
Apropos: Regen- und Windschutz ist das A und O. Der Herbst kann launisch sein. Achte also drauf. Zum Beispiel auf vertapte Nähte beim Zelt. Nahtversiegler hilft beim nachbessern. Hier sparen rächt sich. - Stellplatz
Die halbe Mitte macht übrigens schon der Stellplatz. Such’ dir also ein windgeschütztes Plätzchen für dein Lager. - Feuer
Es ist nicht gern gesehen, aber ein Feuerchen wärmt ungemein. Zumal du dir darauf was heißes brutzeln oder brühen kannst. Zubehör wie ein Feuerzeug lohnt jedenfalls. - Brenner
Ein Brenner ist auf jeden Fall Pflicht. Und zwar ein guter. In den Bergen kann schon im Oktober Frost herrschen und Schnee liegen. Entsprechend muss dein Brenner Leistung bringen. - Essen
Iss anständig, gerade bei Kälte brauchst du Energie. Verwöhn’ dich. Versorge dich unterwegs, das spart Gewicht. Gute Outdoor-Kochrezepte findest du im Netz. - Bewegung
Ansonsten: Lieg’ nicht auf der faulen Haut, bewege dich. Das macht warm und fördert zudem Schlaf und Hunger. Auf einem Trek allerdings kein Problem. - Schnäpschen
Zugegeben, es ist mittlerweile erweisen, dass Alkohol nicht wärmt. Dennoch: Ein kleiner Schluck am abendlichen Feuer wärmt die Seele – speziell beim Zelten im Herbst.
Tipp 1: Pimpe deinen Schlafsack mit einem Inlett. Das wärmt und hält zudem deinen Schlafsack sauber.
Tipp 2: Pimpe deine Isomatte. Mit einer Isodecke, einer Schicht Laub oder einem simplen Badetuch darunter.
Tipp 3: Zieh’ beim Schlafen eine Mütze an. 30 Prozent deiner Körperwärme verlierst du über den Kopf.
3. Kleine Checkliste zum Camping im Herbst
Zuletzt noch eine kleine Checkliste, dir du natürlich um deine eigenen Bedürfnisse erweitern kannst (und solltest). Die Basics hast du mit der Checkliste „Zelten im Herbst“ aber schon mal zusammen.
- Zelt (3 Seasons)
- Schlafsack (3 Seasons)
- Isomatte
- zusätzliche Isodecke
- Regenjacke
- Regenhose
- Fleecejacke
- Funktionsunterwäsche
- evtl. Thermounterwäsche
- Funktionsshirt
- Wandersocken
- Hut, Mütze oder Multifunktionstuch
- Taschen- oder Stirnlampe
- evtl. Zeltlampe
- Brenner
- Brennmaterial
- Feuerzeug
- Insektenschutzmittel
- Sonnencreme
- Sonnenbrille
4. Warum du unbedingt im Herbst zelten solltest
Übrigens gibt es verdammt gute Gründe, ausgerechnet im Herbst zu trekken und zu zelten.
- Temperatur
Zum einen ist es frischer, die Sommerhitze ist verschwunden. Entsprechend steigt dein Komfort. Weil du nicht mehr schwitzt wie ein Schwein, besonders beim Wandern. Bei 30 Grad und mehr ist außerdem manches Zelt ein reiner Backofen. Da ist der Herbst deutlich angenehmer. - Schlafkomfort
Daher steigt auch dein Schlafkomfort. Laut Studien lässt dich alles über 24 Grad schlecht schlafen. Als ideal für einen guten Schlaf gelten dagegen 16 bis 18 Grad. Da ist der Herbst quasi perfekt. - Insekten
Kühleres Wetter vertreibt außerdem typische Plagegeister wie Mücken. Dennoch lohnt es besonders am Wasser, wenn du ein Mückenspray einpackst. Schließlich kann auch der Herbst noch recht warme Tage bringen. - Ruhe
Trotzdem sind im Herbst die Campingplätze deutlich ruhiger als in der Hauptsaison. Weil ganz einfach weniger Leute da sind. Es ist ruhiger, was einmal mehr deinen Schlaf sowie überhaupt deine Erholung fördert. - Preise
Davon ab sind die Preise in der Nebensaison billiger, du sparst also Geld. - Farbenpracht
Dennoch bietet dir Mutter Natur ein tolles Schauspiel, ist doch gerade der Herbst für seine Farbenpracht bekannt. Ein vergilbtes Blätterdach, welches durch die sanfte Herbstsonne geradezu golden erscheint, ist der helle Wahnsinn. - Kinderspaß
Diese Pracht wissen übrigens auch Kinder zu schätzen. Tolle Farben, sternenklare Nächte, raschelndes Laub unter den Füßen, ein warmes Lagerfeuer. Das macht Kinder froh. - Tiere
Zumal die Chancen auf eine tierische Begegnung größer als im Sommer ist. Viele Tiere fressen sich nun den nötigen Winterspeck an, sind also aktiver. Ein ruhiges Verhalten ist für eine solche tierische Begegnung aber ein Muss.
Also, viel Spaß beim Wandern, Trekken und Zelten im Herbst…
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