Das Tarpzelt bzw. schlicht Tarp oder Tarpaulin – verballhornt auch „Dackelgarage“ – ist der wohl einfachste Typ eines Zelts. Tatsächlich ist das Tarp kein Zelt im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Art Notbehelf.
Was also ist das Tarpzelt? Ganz einfach: Das Tarp ist nicht mehr als eine rechteckige oder auch trapezförmige Zeltplane, die dir in der Wildnis als Dach dient. Zum Aufbau reichen dir Tarpstangen oder alternativ – und bequemer – zwei Bäume, zwischen denen du ein Seil ziehst. Anschließend spannst du die Plane mittels Ösen oder Schlaufen an den vier Ecken ab, schon ist dein Nachtlager (fast) fertig.
Dackelgarage: Die typischen Vorteiles eines Tarp
So einfach die Konstruktion – wenn du von einer solchen überhaupt sprechen kannst – des Tarps, so logisch sind seine Vorteile.
- kleiner Preis
Da die Dackelgarage nur eine Zeltplane ist, kannst du dich über einen kleinen Preis freuen. - wenig Gewicht
Außerdem ist das Tarpzelt herrlich leicht. Eine Zeltplane, ein paar Heringe (alternativ: angespitzte Äste) sowie Abspannleinen, das war’s. Dein Rücken dankt es dir auf jeder sommerlichen Mehrtagestour. Versprochen. - kein Gestänge
Zumal für das Tarpaulin kein Gestänge nötig ist. Zwei Bäume findest du immer, womit du dir die Tarpstangen und weiteres Gewicht sparst. Ebenfalls eine Alternative: Trekkingstöcke oder ein paar dicke Äste. - geringes Packmaß
Ebenso fällt das Packmaß extrem gering aus. Die Zeltplane kannst du zudem außen an deinem Rucksack tragen. So bleibt dir mehr Stauraum für andere Ausrüstung. Noch besser: ein Poncho mit Tarpfunktion, den du direkt am Körper trägst und der dir auf Tour gleich als Regenjacke dient. - schneller Aufbau
Den Aufbau erledigst du quasi nebenbei. Entweder mittels spezieller Tarpstangen oder über ein Seil, dass du zwischen zwei Bäumen, Pfosten oder sonst was spannst. Als Untergrund eine zweite Zeltplane oder deine Isomatte, schon ist der Zeltaufbau erledigt. Schneller geht es wohl nur mit einem Wurfzelt. - gute Belüftung
Davon ab überzeugt ein Tarp – da eben nur ein Zeltdach und somit rundum offen – mit optimaler Belüftung. Entsprechend ist das Tarpzelt vor allem im Sommer eine tolle Idee. Zumindest in einem Sommer ohne Mückenplage. - absolutes Outdoorfeeling
Zuletzt bietet dir die Dackelgarage absolutes Outdoorfeeling. Nur schlafen unter freiem Himmel im Biwaksack ist mehr „outdoor“. Dennoch schützt dich das Tarp Zelt vor Regen oder herabfallenden Zweiglein aus den Bäumen. Außerdem vor Vogeldreck und Sonne, Stichwort UV-Schutz. - umgebauter Schlafsack
Selbst als Schlafsack kann ein Tarp herhalten. Füll’ die Zeltplane einfach mit Laub und schon hast du ein bequemes Nachtlager direkt unter Sternenhimmel.
Tarp Zelte: Welche Nachteile hat die Dackelgarage?
Logisch, dass Tarpzelte trotz ihrer vielen Vorteile auch ein paar weniger schöne Seiten haben. Diese wären…
- kein Rundumschutz
Wegen der luftigen Bauweise darfst und kannst du bei einem Tarpzelt keinen Rundumschutz erwarten. Hier bieten dir richtige Zelte wie Einbogen, Igluzelt, Tunnelzelt, Geodät oder selbst das Biwakzelt mehr Schutz. - kein Mückenschutz
Auch gegen Mücken gewährt dir das Tarp keinen Vollschutz. Hier musst du mit einem Moskitonetz nachhelfen. Tipp: Eine typische Dackelgarage der Bundeswehr – bestehend aus zwei besonders zugeschnittenen Planen – schützt besser vor den nächtlichen Plagegeistern. - kein Extremwetterschutz
Auch bei extremen Wetter kann ein Tarpzelt nicht mit einem echten Zelt mithalten. Kommt der Regen zum Beispiel von der Seite, reicht ein Tarpaulin mitunter nicht aus. Zumal wegen dem fehlen Bodenschutz das „Absaufen von unten“ droht. - kein Bodenschutz
Apropos Boden: Da die Bodenplane und daher der Bodenschutz fehlt, ist eine Isomatte oder eine zweite Zeltplane nötig. Weil dir wegen der fehlenden Bodenplane die Isolierung zum Boden fehlt. - Abspannseile nötig
Zuletzt ist das Tarpzelt nicht selbsttragend, also nicht freistehend. Ohne Abspannseile hält die Konstruktion nicht. Je nach Boden (Sand, Stein) brauchst du eventuell auch noch spezielle Heringe.
Tarpzelt: Polyester (PU) oder Nylon (Ripstop)?
Übrigens: Ganz billig solltest du dir dein neues Tarpzelt nicht machen. Die günstigen Varianten sind meist aus Polyester (PU) gefertigt. Bei gelegentlichen Einsätzen und gemäßigten Klima mag PU zugegeben reichen. Eine lange Lebensdauer darfst du von einem Tarp aus Polyester aber nicht erwarten.
Die bessere Variante besteht aus Nylon bzw. Ripstop-Nylon. Das ist mit Silikon behandeltes Nylon. Solche Tarps bieten dir gleich einige Vorteile. Erstens sind sie extrem reißfest. Damit zweitens widerstandsfähig. Drittens ist Ripstop sehr UV-beständig. Ein solches Tarpzelt ist also auch ein super Sonnenschutz bei einer Pause unter der brennenden Mittagssonne. Logisch, das Tarpzelte aus Nylon etwas teurer, ihr Geld aber eben wert sind.
Eine weitere Alternative findest du in Tarpzelten aus Baumwolle bzw. Baumwoll-Mischgewebe (Polycotton) aus Baumwolle und Polyester. Diese Materialien bestechen bei Hitze mit einem frischeren Klima ohne den typischen Hitzestau. Außerdem ist solches Mischgewebe weniger empfindlich gegenüber Funkenflug, Stichwort Lagerfeuer. Nachteil von Polycotton: es ist schwerer als Kunststoff.
Praxiseinsatz: Wann ist ein Tarp eine gute Idee?
Der Sinn und damit Einsatz von Tarpzelten dürfte dir mittlerweile klar sein. Wenn du das absolute Outdoorfeeling genießen möchtest, ist das Tarp die Option schlechthin. Wobei das Tarpzelt nicht allein beim Trekking taugt. Sondern ebenso bei Jagd und Angeln, der Beobachtung von Vögeln und und und. Hier ist das Tarp eine tolle Idee zur Tarnung. Vor allem in Form von Dackelgaragen der Bundeswehr im Tarnlook, die du schon für 30 Euro bekommst.
Keine gute Option ist das Tarp in extremen Schlechtwetterregionen mit viel Wind und Regen sowie natürlich im Winter oder in den Bergen. Als Notunterkunft, Sonnenschutz oder Lagertreff ist die Dackelgarage jedoch absolut top. Zumal leicht, platzsparend und ruckzuck aufgebaut.
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