Wenn du ein Billigzelt für 50 Euro kaufst, mag die Zeltpflege egal sein. Bei einem guten Zelt für einige Hundert Euro ist es aber sicher in deinem Interesse, deinem Zelt ein möglichst langes „Leben“ zu gewähren. Entsprechend dürfte eine gute Zeltpflege in deinem Sinne sein. Doch wie musst du dein Wanderzelt pflegen? Warum fängt eine gute Zeltpflege bereits vor der Tour an? Wie solltest du dein Zelt lagern? Das will dir WANDERZELT.DE gern erklären. Bereit? Dann los…
1. Eine gute Zeltpflege beginnt vor der Tour
Wie gesagt, eine gute Zeltpflege beginnt schon vor der Tour. Und zwar aus dem simplen Grund, auf Tour keine bösen Überraschungen zu erleben. Also zum Beispiel Löcher, Risse oder geplatzte Nähte. Das hättest du besser vorher in Ordnung gebracht. Was also solltest du vor der Tour tun? Das…
01. Zelt aufbauen
Die beste Idee ist ein „Testaufbau“ deines Wanderzelt daheim. So siehst du Schäden und Verschleiß. Entsprechend kannst du betroffene Stellen reparieren.
02. Funktionen testen
Testen ist vor der Tour überhaupt das Stichwort. Hast du dein Trekkingzelt aufgebaut und einem ersten Check unterzogen, teste alle typischen Funktionen. Reißverschlüsse machst mit Silikonspray wieder fit, verbogene oder gebrochene Teile des Gestänge wechselst du aus.
03. Nähte prüfen
Als nächstes schaust du dir die Nähte deines Wanderzelts an. Lecke Stellen behandelst du mit Nahtdichter. Nötig ist das vor allem bei Zelten mit Silikonbeschichtung, da diese keine Nahtversiegelung durch Tape erlauben.
04. Löcher flicken
Zuletzt flickst du eventuelle Löcher oder Risse mit einem Repair-Tape. Obacht bei Zelten mit Silikonbeschichtung: Klebeband hält auf diesen nicht. Hier musst du einen Flicken aufnähen (lassen). Anschließend dichtest du die Nähte des Flickens wieder mit Nahtdichter ab.
2. Auf Tour geht eine gute Zeltpflege weiter…
Auf Tour geht die Zeltpflege nahtlos weiter…
01. Lagerplatz suchen
Achte bei der Wahl deines Lagerplatzes auf spitze Gegenstände (Zweige, Dornen, Steinchen). Schau’ außerdem nach oben. Könnten Äste herabfallen? Droht Steinschlag? Harzen Bäume? Achte auf Gezeiten (Ebbe und Flut) bzw. steigende Flüsse und halte von diesen Abstand.
02. Zeltunterlage nutzen
Ein guter Schutz ist eine Zeltunterlage. Zumal diese auch die Wassersäule deines Zeltbodens erhöht. Das Mehrgewicht ist somit doppelt wettgemacht.
03. Zelt aufbauen
Das Gestänge baust du besser selbst zusammen statt dieses „schnippen“ zu lassen. So schonst du das Material und beugst Verschleiß vor. Speziell bei Fiberglas besteht Splitter- und damit Verletzungsgefahr. Führe das Gestänge außerdem vorsichtig in die Kanäle ein. Achte darauf, dass die Kanäle nicht abknicken. Sonst sind diese samt Zeltbahn schnell durchbohrt.
04. Zelt abbauen
Die gleiche Vorsicht gilt beim Zeltabbau. Statt das Gestänge zu ziehen, solltest du es schieben. Das Gummiband könnte den Kanal schädigen.
05. Abspannleinen
Apropos: Selbst wenn dein Zelt freistehend ist, solltest du es bei Wind bzw. Sturm mit paar Abspannleinen und Heringen sichern. So senkst du die Zugbelastung, was die Nähte schont. Spanne die Leinen nicht mit Gewalt, Befestigungspunkte und Zeltnähte könnten reißen.
06. Heringe
Auch die Heringe solltet du nicht mit Gewalt einschlagen, sie könnten sich verformen oder brechen. Achte außerdem auf die richtigen Heringe, Stichwort Boden.
07. Zelt ausschütteln
Innen- wie Außenzelt solltest du regelmäßig ausschütteln, das Innenzelt dabei auf links drehen. Schmutz und Sand können sonst die Zeltbahn durch- und die Beschichtung abscheuern. Alternativen: Handfeger oder Zeltschwamm.
08. Zelt trocken
Wichtig: Halte dein Trekkingzelt trocken. Lagere es möglichst nicht im feuchten Zustand, schon gar nicht über Tage.
09. UV-Strahlen
UV-Strahlen sind für das Gewebe ebenfalls „ungesund“. Sorge also für Sonnenschutz.
10. Kochen
Zuletzt ist Kochen im Zelt keine gute Idee. Hier drohen Stichflammen (Brandgefahr), auslaufender Spiritus sowie die Bildung von Gasen (CO2) und Kondenswasser. Davon ab schädigt Hitze die Beschichtung des Zelts. Wenn du doch im Zelt kochst, dann nur bei geöffneter Apsis!
3. Nach der Tour: Du musst dein Zelt reinigen
Nach der Tour geht die Zeltpflege weiter.
01. Zelt trocknen
Zuerst einmal musst du dein Zelt komplett trocknen – sofort nach der Tour. Ist es möglich, trenne das Innenzelt vom Außenzelt und trockne es separat. Hast du Platz, kannst du es auch aufbauen. So trocknet dein Zelt am besten. Erst wenn das Zelt wirklich trocken ist, kannst du es einlagern.
02. Zelt reinigen
Zuvor entfernst du jedoch typische Verunreinigungen. Für groben Schmutz nimmst du etwas Wasser und einen Schwamm, ein weiches Tuch oder eine weiche (!) Bürste. Achte auf Ecken und Taschen, hier sammelt sich Schmutz besonders gern an. Reinige dein Zelt nicht mit zu großem Druck. Das schädigt die Beschichtung und macht dein Trekkingzelt undicht. Verzichte auf scharfe Reiniger, lauwarmes Seifenwasser oder milde Waschmittel reichen völlig.
03. Flecken & Schimmel
Stockflecken und Schimmel kannst du mit Essigwasser oder Schimmelentferner zu Leibe rücken. Oder mit Reinigern speziell für Zelte.
04. Schäden reparieren
Ist dein Wanderzelt trocken und sauber, kannst du es auf Schäden checken. Logisch, dass du diese am besten gleich reparierst.
05. Reißverschlüsse
Zuletzt solltest du die Reißverschlüsse säubern. Aber nicht mit einer Bürste. Erstens entstehen so Kratzer, zweitens beanspruchst du das Material (Nähte) zu stark.
06. Nähte versiegeln
Ein gute Idee wäre noch, wenn du die Zeltnähte mit Nahtdichter neu versiegelst. Nötig ist das allerdings nur nach einer längeren Tour.
4. Zeltpflege: Böse Fehler beim Zelt reinigen
Einige böse Fehler bei der Zeltpflege bzw. beim Zelt reinigen solltest du unbedingt vermeiden. Und zwar diese…
01. Zu starker Druck
Ganz böse: zu starker Druck beim Säubern oder der Einsatz von harten Bürsten. So scheuerst du zwar den Dreck runter, aber auch die Beschichtung. Ergo: Die Imprägnierung deines Wanderzelts geht flöten und damit die Wassersäule. Davon ab ist zu starker Drück für den Zeltstoff alles andere als gut.
02. Waschmaschine
Ein absolutes No-Go ist die Waschmaschine, auch wenn diese sehr bequem scheint. Aber: Das Rotieren beansprucht erstens viel zu stark das Material. Risse und geplatzte Nähte sind dann keine Überraschung. Zweitens scheuern die Bewegungen die Beschichtung ab.
03. aggressive Reiniger
Ebenfalls keine gute Idee bei der Zeltreinigung sind aggressive Reiniger oder solche mit Weichmacher. Auch diese schädigen schnell das Material sowie vor allem die Beschichtung oder begünstigen Schimmel. Der Grund ist simpel: Zelte bestehen aus Webstoffen, die auf feinste Fasern beruhen. Diese sind für scharfe Reiniger einfach nicht widerstandsfähig genug.
04. keine Imprägnierung
Zuletzt darfst du nicht vergessen, dein Zelt nach der Reinigung zu imprägnieren. Das ist ein Muss, geht durch die Reinigung doch immer etwas vom Schutz verloren. Ergo: Nach der Zeltreinigung heißt es Zelt imprägnieren! So bleibt dir eine hohe Wassersäule gewiss.
5. Zeltpflege: Zelt imprägnieren und richtig lagern
Imprägnieren sowie lagern runden die Zeltpflege ab. Wobei: Imprägnieren solltest du schon vor der Tour. Ob eine neue Imprägnierung nötig ist, verrät dir der Gießkannentest. Baue dein Zelt auf und leere eine Gießkanne über deinem Wanderzelt. Alternativ berieselst du es ein paar Sekunden mit dem Gartenschlauch. Perlt das Wasser wie gewünscht in Tropfen ab, ist alles in Ordnung. Entsteht jedoch ein Wasserfilm, ist eine neue Imprägnierung fällig.
Die Lagerung deines Zelts ist schließlich recht einfach. Optimal ist ein Ort, der
- trocken,
- gut belüftet und
- sicher vor Nagern und Ungeziefer
ist. Ob du das Zelt in einem Karton oder im Packsack einlagerst, ist egal. Ein Schutz vor Mäusen und Co. ist aber ein Muss, sonst bleibt im schlimmsten Fall von deinem Wanderzelt nicht viel übrig. Du solltest dein Zelt zudem nicht lieblos in einen Sack stopfen, sondern am besten einrollen. Das schont die Nähte und es entstehen keine Falten.
Das Gestänge ist eine Sache für sich. Fiberglasstangen bindest du am besten zusammen oder packst sie in einen Beutel. So bleiben sie erstens heil und geraten zweitens nicht durcheinander. Zeltgestänge aus Stahl solltest du mit etwas Vaseline einreiben, das schützt vor Rost.
Musst du doch mal dein Zelt feucht einlagern, packe es locker zusammen. So kann es „atmen“. Sobald du kannst, musst du es aber unbedingt trocknen. Ein Aufbau ist am besten, ansonsten breitest du es einfach auf dem Boden aus – in dem Fall solltest du es ab und an wenden, damit es von beiden Seiten trocknet – oder hängst es über die Wäscheleine.
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