Du willst dein Zelt imprägnieren? Eine gute Idee, bewahrst du dir so doch eine hohe Wassersäule. Oder mit anderen Worten: Dein Wanderzelt bleibt wasserdicht und damit „regensicher“. Doch WIE musst du dein Zelt nachimprägnieren? WANN solltest du die Imprägnierung deines Zelts auffrischen? Eben das verrät dir WANDERZELT.DE.
- Wieso geht der (Regen)Schutz verloren?
- Test: Wann musst du neu imprägnieren?
- Welche Imprägniermittel sind erhältlich?
- So geht’s: Imprägnieren in 6 Schritten
1. Zelt nachimprägnieren: Wieso geht der Schutz verloren?
Fangen wir aber besser von vorn an. Zuerst einmal: Was macht dein Trekkingzelt wasserdicht? Ganz einfach: die Beschichtung. Ausnahme sind Baumwollzelte, die bei Regen durch ihr Gewebe quasi von selbst wasserdicht werden. Dennoch sind auch Baumwollzelte imprägniert. Wanderzelte aus Polyester oder Nylon müssen hingegen für eine gute Wassersäule beschichtet sein. Entweder mit Polyurethan (PU) oder Silikon (SI).
Diese Beschichtung – wie auch die Imprägnierung von Baumwollzelten – hält aber nicht ewig. Im Gegenteil: Regen, Reibung, Schmutz, Staub; all diese Dinge schmirgeln über die Zeit die Imprägnierung ab. Die Folge: Die Wassersäule sinkt, dein Zelt ist irgendwann undicht. Schlimmer noch: Mit der Imprägnierung bzw. Beschichtung geht der UV-Schutz verloren. Daher altert das Material schneller. Rein optisch bleicht dein Zelt nur aus, verliert also praktisch Farbe. Doch gleichzeitig wird das Gewebe spröder, was wiederum zu Rissen führen kann. Schließlich perlt der Regen von der Zeltbahn nicht mehr ab, sondern dringt in den Zeltstoff ein. Das ist auf einer Mehrtagestour alles andere als schön. Weil dir nun klamme Nächte und mehr Gewicht auf dem Rücken winken. Zumal dein Zelt quasi in seinen letzten Zügen liegt.
Doch dieses „Ableben“ kannst du verhindern. Mit einer guten Zeltpflege, zu welcher auch der Punkt Zelt imprägnieren gehört. So kannst du dein Zelt wasserdicht machen bzw. wieder wasserdicht machen. Logisch, dass du so auf deiner nächsten Tour so ganz neuen Komfort genießt. Weil dein Trekkingzelt ganz einfach trocken bleibt.
2. Dicht oder undicht: Wann Zelt imprägnieren?
Stellt sich die Frage: Wann das Zelt imprägnieren? Wie erkennst du, ob dein Wanderzelt noch dicht bzw. schon undicht ist? Logo, an den vielen kleinen Pfützen, die nach dem Regen auf deiner letzten Tour plötzlich im Zelt standen. Spaß beiseite, das kann durchaus Kondenswasser gewesen sein. Kein Witz, durch Kondensation entstehen jede Nacht mitunter mehrere Liter Wasser. Allein dein Körper „produziert“ in der Nacht durch Körperwärme, Schweiß sowie Atemluft einen halben Liter Kondenswasser.
Fazit: An dem Regen müssen die Pfützen nicht unbedingt gelegen haben. Können schon. Eben das findest du mit einem simplen Test heraus. Und zwar mit dem „Gießkannentest“. Wie der geht? Ganz einfach: Bau‘ dein Zelt auf und beriesel’ es mit einer Gießkanne Wasser. Oder „beregne“ es ein paar Sekunden mit dem Gartenschlauch.
Rinnt das Wasser ganz typisch in kleinen Tröpfchen vom Zelt herab? Dann ist alles prima, die Imprägnierung intakt. Anders schaut es aus, wenn sich auf dem Zelttuch ein Wasserfilm bildet. Dann MUSST du dein Zelt nachimprägnieren.
Tipp: Selbst wenn die Imprägnierung intakt ist, achte auf die Zeltnähte. Möglich, dass diese für die Pfützen auf deiner letzten Tour verantwortlich waren. Hier hilft ein Versiegeln der Zeltnähte mit Nahtdichter.
3. Imprägniermittel: Wie Zelt imprägnieren?
Du hast nun jedenfalls festgestellt, dass du dein Zelt nachimprägnieren musst. Dann brauchst du zuerst einmal das richtige Imprägniermittel. Konkret entweder eines für Baumwolle oder aber eines – und das ist wahrscheinlicher – für Kunstfasern. Also Polyester und Nylon. Achte bei der Wahl des Imprägniermittels, aus welchen Material dein Trekkingzelt hergestellt ist.
Die gängigen Mittel sind in zwei Arten unterteilt. Erstens: Lösungen zum Sprühen. Zweitens: Flüssigimprägnierungen. Beide Optionen haben Vor- ebenso wie Nachteile. Und zwar diese…
+ unkompliziert
+ schnell aufzutragen
– Sorgfalt beim Auftragen nötig
– darf nicht eingeatmet werden
+ weniger Sorgfalt nötig
+ evtl. zusätzlicher UV-Schutz
– höherer Aufwand
– verdünnen mit Wasser nötig
4. 6 Schritte: So machst du dein Zelt wasserdicht
Bleibt zuletzt die große Frage: Wie musst du dein Zelt nachimprägnieren? Kein Problem: Willst du dein Zelt wasserdicht machen, folge einfach unserem 6-Punkte-Plan. Ach ja: Und lies ruhig die Anleitung, die deinem Imprägniermittel beiliegt.
- Vorbereiten
Baue dein Wanderzelt auf, reinige es gründlich und schaue nach typischen Beschädigungen. Sind Reparaturen nötig, solltest du diese vorher erledigen. - Anleitung
Wie gesagt: Schau’ ruhig mal in die Anleitung. Ist keine dabei (oder schon im Papierkorb) findest du diese in der Regel auch auf der Website des Herstellers. - Imprägnieren
Dann geht’s schon los mit dem Zelt imprägnieren. Trage das Mittel auf das Zelttuch auf. Egal ob Sprüh- oder Flüssigmittel, hilfreich ist ein Mikrofasertuch. Oder alternativ ein Schwamm bzw. eine weiche (!) Bürste. So kannst du das Imprägniermittel schön gleichmäßig verteilen. - Einwirken
Nun lässt du das Mittel einwirken, was allerdings nur bei flüssigen Imprägniermitteln nötig ist. In der Regel reichen 20 Minuten, die genaue Zeit steht in der Anleitung. Anschließend wischt du Reste mit einem Tuch ab. Sonst könnten sich Flecken im Gewebe bilden. - Trocknen
Im fünften Schritt zum Zelt imprägnieren lässt du die Mittel trocken. Wie lange, verrät dir die Anleitung des Herstellers. - Prüfen
Im letzten Schritt schaust du schließlich, ob du dein Zelt wirklich komplett behandelt hast. Hilfreich ist hier ein erneuter Gießkannentest. Bist du zufrieden, bist du fertig. Bist du nicht zufrieden, fängst du noch mal bei Punkt eins an.
Bei flüssigen Imprägniermitteln hast du übrigens zwei Optionen zum Auftragen.
Trage das (verdünnte) Imprägniermittel mit einem Tuch aus Mikrofaser direkt aus einer Schüssel auf.
Fülle das Imprägniermittel in eine Pump-Sprühflasche und verteile es wieder mit einem Mikrofasertuch.
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