Einwandzelt vs. Doppelwandzelt: Was ist wann besser?

Einwandzelt oder Doppelwandzelt? Was ist wann besser? Tatsächlich haben beide Optionen ihre Vor- ebenso wie Nachteile. Und eben diese nennt dir dieser kleine Ratgeber.

Du willst dir ein neues bzw. gar dein erstes Zelt kaufen und bist ganz verwirrt von ein- und doppelwandig? Keine Bange, die Auflösung ist simpel. Das einwandige Zelt besteht aus einer einzigen Haut bzw. eben dem wasserdichten Außenzelt. Das doppelwandige Zelt wiederum aus Innen- und Außenzelt, also aus zwei Zeltbahnen. Ihre Berechtigung in der Praxis haben beide Konstruktionen. Welche ist also wann und wo besser?

Zeltkonstruktion Einwandzelt

Das Einwandzelt bzw. einwandige Zelt ist denkbar einfach konstruiert: aus einer einzigen „Wand“, der Außenhülle. Diese ist natürlich versiegelt, weswegen das Einwandzelt nicht weniger wasserdicht ist als ein Doppelwandzelt. Bei der Wassersäule hat diese Konstruktion also keinen Nachteil. Dafür gibt es beim einwandigen Zelt kein Innenzelt.

Vorteile
Vorteile Einwandzelt
geringes Gewicht
kleineres Packmaß
einfacher, schneller Aufbau
gut bei Kälte und Schnee

Nachteile
Nachteile Einwandzelt
schlechte Belüftung
Probleme mit Kondenswasser
nicht sehr gut bei Regen
weniger Raum für Gepäck

Eben das ist der Haken. Denn wegen der wasserdichten Außenhaut gelangt zwar kein Wasser hinein, aber auch keines hinaus. Atmungsaktiv ist das Einwandzelts also nicht. Schau’ daher bei einem Einwandzelt immer auf zusätzliche Belüftungen. Über diese kann trotzdem ein Luftaustausch stattfinden und Feuchtigkeit abtransportiert werden. Das ist nötig, denn Feuchtigkeit entsteht auch durch deine Atemluft, dein Schweiß oder beim Kochen. Eben diese Feuchtigkeit muss raus, sonst hast du ganz schnell ein Problem mit Kondenswasser.

Firstzelt Einwandzelt
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Wobei der nur wenig atmungsaktive Stoff – weil eben versiegelt – einen weiteren Nachteil birgt. Bei richtig bösem Regen reicht ein kleiner Kontakt mit der Zeltplane, schon fängt es an dieser Stelle an zu tropfen. Das ist der sogenannte Dochteffekt. Die Folge: Wasser gelangt ins Zelt.

Zeltkonstruktion Doppelwandzelt

Das Doppelwandzelt oder doppelwandige Zelt setzt dagegen auf zwei Zeltbahnen. Und zwar auf ein Außenzelt, das wasserdicht und damit regensicher ist. Sowie obendrein ein Innenzelt, das aus einem luft- und wasserdurchlässigen Stoff besteht. Meist ist diese „Schlafkabine“ sogar nur eingehängt. So kannst du Außen- und Innenhülle im besten Fall (nicht immer) getrennt nutzen. Zum Beispiel im Sommer allein das Innenzelt als luftiger Mückenschutz.

Vorteile
Vorteile Doppelwandzelt
atmungsaktive Kombi
sehr gut bei Regen
bessere Belüftung
mehr Platz (auch für Gepäck)
trockenes Innenzelt

Nachteile
Nachteile Doppelwandzelt
etwas mehr Gewicht
größeres Packmaß
evtl. nicht einzeln nutzbar
Aufbau ist aufwändiger
Abspannung nötig

Dank der Kombi aus Außen- und Innenzelt ist das doppelwandige Zelt jedenfalls atmungsaktiv. Heißt: Es kommt wegen der versiegelten Außenhaut keine Feuchtigkeit hinein, aber dennoch hinaus. Dank der Luftschicht zwischen Außen- und Innenzelt sowie Belüftungen kann die Luft zirkulieren. So erfolgt permanent ein Luftaustausch. Außerdem kann Kondenswasser an der wasserdichten Außenhaut abfließen.

Davon ab besteht ein „Berührungsschutz“. Durch das Innenzelt ist ein Kontakt zur Außenhaut zwar immer noch möglich, aber weniger wahrscheinlich. So kommt es eher selten zum Dochteffekt, bei welcher es bei Regen genau an der Stelle zu tropfen beginnt, die du berührst.

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Einbogenzelt Doppelwand
Kuppelzelt Doppelwandzelt
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Fazit: Doppelwandzelte sind nicht wasserdichter als Einwandzelte, aber deutlich atmungsaktiver. Wegen den zwei Zeltbahnen ist zudem ein Kontakt und damit der Dochteffekt weniger wahrscheinlich. So sind doppelwandige Zelte quasi doch regensicherer. Und vor allem bleibt das Innenzelt in der Regel trocken. Mehr Platz bieten doppelwandige Zelte ebenfalls, so bleibt auch deine Ausrüstung trocken.

Einwandzelt & Doppelwandzelt im Einsatz

Bleibt die Frage, wann du welche Zeltkonstruktion nutzen solltest. Die Faustregel ist eigentlich recht einfach. Einwandige Zelte sind vor allem in kalten Regionen die erste Wahl. Und zwar in so kalten Regionen, wo die Niederschläge als Schnee fallen. Dieser ist leicht vom sowie vor allem aus dem Zelt entfernt. Daher stellen einwandige Zelte traditionell das typische Zelt für Bergsteiger. Für diese erweist sich in luftiger Höhe der schnelle Aufbau als großer Vorteil, wenn ein Sturm aufzieht. Außerdem sind Einwandzelte eine tolle Option für UL-Trekker, die auf Gewicht achten. Da die Zelte eben nur aus der Außenhülle bestehen, spart das etliche Hundert Gramm auf dem Rücken.

für den Berg das Einwandzelt
Einsatzgebiet Einwandzelt
im Winter und kalten Regionen
in alpinen Regionen (Bergsteiger)
beim Ultraleichttrekking

für den Sommer das Doppelwandzelt
Einsatzgebiet Doppelwandzelt
in feuchten & schwülen Regionen
im feuchten oder heißen Sommer
bei entsprechend viel Ausrüstung

Das Doppelwandzelt bietet dir dafür mehr Platz, speziell auch für dein Gepäck. Oftmals (nicht immer) haben doppelwandige zudem mehrere Eingänge und Apsiden, was bei zwei oder mehr Bewohnern ein Vorteil ist. Damit bieten dir doppelwandige Zelte einfach mehr Komfort. Dieser ist jedoch erkauft mit mehr Gewicht und einem größeren Packmaß. Zumal der Aufbau nicht ganz so schnell geht, weil dieser aufwändiger ist. Neben dem Überzelt musst du nämlich die Apsiden abspannen. Eventuell musst du sogar die Spannung des Außenzelts noch mal nachjustieren.

Obacht bei Nylon: Dieses dehnt sich bei Nässe aus, weswegen du nachspannen musst. Sowie obendrein entspannen musst, wenn das Material trocknet und sich wieder zusammenzieht.

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Tipps & Tricks für die Praxis…

Lüften ist speziell in Einwandzelten absolute Pflicht. Sonst hast du schnell ein Problem mit Kondenswasser. Bei Kälte kann das allerdings ein Problem sein. Dann kostet dich jedes Lüften Wärme. Die richtige Balance musst du selbst finden.

Bei Doppelwandzelten musst du dagegen auf eine gute Abspannung achten. Mitunter diese kontrollieren und nachspannen. Siehe oben, Stichwort Nylon sowie Nässe. Fakt ist jedenfalls, dass selbst ein eigentlich freistehendes Kuppelzelt in doppelwandiger Konstruktion ohne Abspannung nicht vernünftig „steht“. Weil das Außenzelt – wenn nicht gut abgespannt – auf dem Innenzelt aufliegt. Die gute Belüftung und vor allem der Vorteil beim Kondenswasser wäre dahin. Außen- und Innenhaut dürfen sich also nicht berühren. Gleiches gilt für Apsiden. Willst du diese als Windschutz und speziell zum Kochen nutzen, geht es ohne Abspannung nicht.

Fazit: Bei einem Doppelwandzelt ist es ein guter Rat, immer genug Abspannseile dabei zu haben. Außerdem solltest du Außenzelt und Apsiden generell schon beim Aufbau abspannen. Und nicht erst, wenn es zu spät ist. Etwa, wenn in der Nacht ein Sturm aufzieht oder der Himmel seine Schleusen öffnet. Alles klar? Dann viel Erfolg bei der Zeltauswahl.

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