Ein Pyramidenzelt ist leicht erklärt, schaut dieses doch tatsächlich wie eine kleine Pyramide aus. Entsprechend hat das „Mid“ – die Kurzform des englischen „pyramid“ (Pyramide) – in der Regel vier Wände. Wobei es das Zelt auch in konischer Form gibt. Diese Versionen heißen dann allerdings Lavvu oder Tipi. Da die Grenzen fließend sind, ist eine Abgrenzung der Zelttypen aber recht schwer.
Der größte Vorteil dieses Zelttyps (oder Typen) ist jedenfalls derselbe: Im Pyramidenzelt, Lavvu und Tipi ist offenes Feuer möglich. Es macht sicher prompt Klick bei dir, denn damit ist das Mid quasi das ultimative Winterzelt. Weil du dieses beheizen kannst. Kein Wunder also, dass speziell Lavvu und Tipi in ihren Herkunftsgebieten (Nordamerika bzw. Schweden, Finnland und Norwegen) bis heute als Behausung für das ganze Jahr dienen. Ein kleines Feuerchen in der Mitte des Zelts reicht, um für eine mollige Wärme zu sorgen.
Davon ab gelten Pyramidenzelte wegen ihrer Bauweise als extrem stabil, weswegen diese Zelte selbst starken Winden trotzen. Dabei ist die Konstruktion denkbar einfach, speziell beim Pyramidenzelt. Dieses besteht in der Regel ähnlich einem Tarp lediglich aus einer Zeltplane ohne Boden. Das lässt zwar Komfort vermissen, macht das Zelt aber extrem leicht. Zumal du die Außenhülle durch das „Nest“ erweitern kannst. So mutiert das an sich einfache Mid zu einem Rundumschutz gegen Mücken, Nässe und Kälte. Kein Wunder also, dass das Pyramidenzelt vor allem bei UL-Trekkern beliebt ist.
Vorteile Pyramidenzelt: leicht und winterfest
Die Vorteile des Mids auf einen Blick…
- Konstruktion
Wie gesagt, die Konstruktion des Mid ist extrem simpel. Die Zeltplane „spießt“ du auf eine Mittelstange oder mehrere (Trekking)Stöcke auf, spannst diese ab, fertig. - Auf- & Abbau
Entsprechend ist der Aufbau flott erledigt. - Gewicht
Beim Gewicht kann das Mid (ohne Innenzelt) ebenfalls überzeugen. - Packmaß
Auch das Packmaß fällt klein aus. So bleibt Platz für andere Ausrüstung. - windstabil
So einfach die Konstruktion, so wetterfest erweist sich das Pyramidenzelt in der Praxis. Zeltstangen und Abspannung geben dem Mid einen stabilen Stand, womit das Zelt selbst starkem Wind standhält. - Schneelast
Der gleiche Grund erklärt die hohe Schneelast, die das Mid ohne Zusammenbruch (er)tragen kann. - Grundfläche
Dazu verspricht das Pyramidenzelt aufgrund seines vier- oder rechteckigen Grundrisses eine große Grundfläche. - Platz
Größere Pyramidenzelte bieten daher Platz für zig Bewohner, weswegen das Mid auch bei Familien beliebt ist. In dem Fall ist das Mid aber für längere Standzeiten (Campingplatz) und nicht als Trekkingzelt gedacht. Tipp: Je steiler die Wände, desto besser die Raumnutzung. - Klima
Wählst du ein besseres Modell mit Innen- und Außenzelt, kannst du dich über eine gute Belüftung und ein entsprechend gutes Klima freuen. Das gilt vor allem für Mids aus Baumwolle. Diese sind zwar schwer, aber auch sehr UV-beständig. Ein Platz direkt in der Sonne wäre so kein Dilemma. - Winterfest
Davon ab erlaubt das Pyramidenzelt ein Feuerchen, womit du es so im Winter herrlich warm hast. - Langlebigkeit
Pyramidenzelte aus Synthetik gelten schließlich als langlebig, weil robust. - erweiterbar
„Erweitert“ mit einem Nest sowie Bodenplane bietet das Mid sogar einen Rundumschutz. Gewicht und Packmaß fallen zwar größer aus, dafür hat Ungeziefer keine Chance. Zumal das Mid so auch sauber und trocken bleibt.
Kontra Mid: Nachteile von Pyramidenzelten
Natürlich zeigen Pyramidenzelte auch Nachteile. Zum Beispiel…
- Boden
Ohne „Nest“ (sprich: Zeltboden) bietet dir das Mid keinen Schutz bzw. keine Isolation nach unten. Im Winter und bei Nässe weniger schön. - Insekten
Ohne Innenzelt und Boden fehlt außerdem ein Rundumschutz gegen Mücken und Zecken. - Fläche
Setzt das Mid auf eine Mittelstange – was oft der Fall ist – hast du keine komplett freie Grundfläche. 1-Personen-Zelte sind aber schon durchdacht. - Brandgefahr
Machst du Feuer, besteht immer Brandgefahr. Was viele zudem vergessen, ist CO2. Von daher: Machst du Feuer, sorge für einen guten Rauchabzug. In einem 1-Personen-Zelt solltest du das zündeln wegen der geringen Höhe übrigens generell lassen. - Abspannung
Da das Pyramidenzelt nicht freistehend ist, musst du dieses abspannen. - Platzbedarf
Entsprechend brauchst du Platz. Eben weil du das Mid nach allen Seiten abspannen musst. - Heringe
Vielleicht brauchst du auch spezielle Heringe. Zum Beispiel für felsigen oder sandigen Untergrund. Oder für Schnee. - windstabil
Apropos: Je mehr Ecken das Mid hat, desto besser. Weil jede Ecke das Zelt windstabiler macht. Der Haken: Jede Ecke heißt mehr Gewicht. Weil du mehr Heringe und Abspannleinen brauchst. Trotzdem: Ein Lavvu oder Tipi ist in dem Punkt das bessere Pyramidenzelt. - Höhe
Eine wirklich gute Höhe hat das Mid wegen seiner Konstruktion übrigens nur in seiner Mitte. - Gewicht
Das ein Pyramidenzelt für vier oder gar acht, zwölf Personen nicht ultralight ist, sollte klar sein. Solche Mids sind für längere Standzeiten gedacht, nicht für eine Trekkingtour. - Preis
Zuletzt sind gerade solche großen Mids nicht billig. Auf der anderen Seite kannst du dieses Zelt bei guter Zeltpflege viele Jahre nutzen, weil es langlebig ist.
Fazit: Für wen eignet sich das Pyramidenzelt?
Im Fazit scheint das Pyramidenzelt bzw. Lavvu oder Tipi ein echter Allrounder zu sein. Tatsächlich eignen sich diese Zelte für den Sommer ebenso wie für den Winter, für dich allein oder für Gruppen und Familien. Große Lavvus taugen für bis zu zwölf Personen, mehrere Schlafräume ermöglichen dem Einzelnen sogar eine gewisse Privatsphäre. Familien und Gruppen sollten übrigens auf Stehhöhe achten, die in der Regel ab 100 cm Seitenwandhöhe gegeben ist. So eignet sich ein solches Mid nicht nur zum Schlafen, sondern auch als Aufenthalts- oder Esszelt.
Als Camping- und quasi „Großzelt“ ist das Gewicht zudem weniger von Belang. Baumwolle ist daher wegen seiner guten Eigenschaften die beste Option. Denn selbst in einem heißen Sommer und praller Hitze bietet Baumwolle ein angenehmes Raumklima. UL-Trekker setzen hingegen auf 1- oder 2-Personen-Zelte mit wenig Gewicht und kleinem Packmaß. Dennoch bieten dir Mids dank ihrer großen Grundfläche eine gute Raumnutzung. Für Trekker sind zudem Pyramidenzelte aus Nylon ideal. Die Kunstfaser ist leicht und trocknet schnell, ist also perfekt für unterwegs.
Pyramidenzelt: ein paar Beispiele & Modelle
Wie anfangs schon erwähnt, ist der Übergang vom Pyramidenzelt bzw. Mid zum Lavvu und Tipi fließend. Der größte (und einzige) Unterschied ist wohl der Grundriss. Das Pyramidenzelt zeigt ein Vier- oder Rechteck, Lavvu und Tipi hingegen eine runde Form. Wobei das traditionelle Tipi – entgegen der breiten Annahme – nicht kreisrund, sondern eher eiförmig ist.
Das Pyramidenzelt als reine Außenhülle verspricht jedenfalls viele Vorteile. Beispiele für ein Mid in einem typischen Vier- oder Rechteck wären diese Modelle:
- GeerTop 1P Backpacking Zelt* (1 Person)
- DD Hammocks Pyramidenzelt* (2 Personen)
Pyramidenzelte mit mehr als vier Ecken – also Lavvus und Tipis – findest du in diesen Modellen:
- GeerTop 20D Ultralight* (1 Person)
- GeerTop Lightweight 1* (1 Person)
- OneTigris Black Orca Chimney* (2 Personen)
- KIKILIVE LanShan* (2 bis 3 Personen)
- 10T Mojave 400 Wood Tipi* (4 bis 8 Personen)
- JUSTCAMP Bell Tipi Zelt* (8 Personen)
- 10T Camping-Zelt Desert 10 Tipi* (10 Personen)
Natürlich sind das nur ein paar Beispiele, im Netz findet du noch viele mehr. Beliebt sind unter UL-Trekkern auch Modelle wie das Hyperlite Mountain Gear UltaMid 2 oder das Locus Gear Khufu eVent, allerdings musst du diese direkt beim Hersteller in den USA respektive Japan bestellen oder einen Importeur finden.
Das Mid in der Praxis: Tipps zum Pyramidenzelt
Draußen in der Natur solltest du schließlich vor allem auf eines achten: Verlege den Eingang des Mids gen Ost. Da der Wind meist von West kommt, ist das für ein Zelt mit nur einem Zugang generell die beste Seite. Beim Mid kommt hinzu, dass dieses bei offenem Eingang den Wind voll aufnimmt und so schnell zum Windsack mutiert. Im schlimmsten Fall reißt es dir die Heringe aus dem Boden und das Zelt fliegt auf und davon. Oder die Heringe halten und der Wind zerfetzt das Zelt.
Die bereits erwähnten „Nests“ (Boden und Innenzelt) sind für das Mid ebenfalls eine gute Idee. Weil du auf diese Art flexibel bist. Je nach Witterung und Gegend kannst du auf einer Trekkingtour auf das Nest verzichten, sparst also Gewicht und Stauraum. Für eine Gegend mit vielen Mücken oder Zecken oder im Winter kannst du das Nest wiederum mitnehmen und dich so besser schützen. Legst du Wert auf ein solches Nest, achte auf den Hersteller. Nicht jeder bietet „Nester“ für seine Zelte an. Andere Modelle sind hingegen bereits mit einem Boden versehen, womit diese einem Tarptent gleichen. Manche Pyramidenzelte haben sogar zwei Spitzen.
Willst du das Gewicht für die Zeltstangen sparen, kannst du bei manchen Modellen deine Trekkingstöcke nutzen. Mach’ dich aber vorher schlau, ob dein gewünschtes Pyramidenzelt entsprechende Halterungen mitbringt. Gebrauchst du das Mid im Winter, achte auf steile Wände. So kann sich Schnee schlechter ablagern. Flache Seitenwände bedeuten wiederum weniger Platz. Bei Einwandzelten kommt es dann schnell zu Kontakt mit der Zeltwand, wodurch Kondenswasser deinen Schlafsack nässen könnte. Übrigens: Je mehr Ecken dein Pyramidenzelt hat, desto stabiler ist dieses. Dafür machen viele Ecken den Aufbau komplizierter. Obacht gilt zudem bei Mids mit einer Mittelstange. Bei solchen Modellen lohnt ein zweiter Blick: Eventuell sind die Stangen auch seitlich anzuordnen. So kannst du die Grundfläche besser nutzen.
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